Neue Wege in die Zukunft

Wir haben das Ziel, unsere Zukunft nachhaltig zu gestalten, doch oft scheitert es an der Umsetzung. Nur durch eine neue Ausrichtung unseres Denkens kann es gelingen, etwas zu verändern – weg vom zwanghaften Streben nach immer mehr Wohlstand und wirtschaftlichem Wachstum hin zu einem ökologisch geprägten Lebensstil und Zufriedenheit.

Können wir die weltweite Umweltzerstörung stoppen, indem wir wissenschaftliche Erkenntnisse für eine ökologisch verträgliche Entwicklung nutzen? Was kann jeder
Einzelne von uns für eine bessere Zukunft tun? Zu diesen Fragen finden Sie hier Fakten, Antworten und Anregungen.

Finden Sie zu sich selbst.

Ob Kindergartenkinder, Schüler oder Berufstätige – wir alle stehen ständig unter Termin- und Leistungsdruck und unser Alltag ist weitgehend fremdbestimmt. Entkommen Sie diesen Zwängen, kommen Sie zur Ruhe, nehmen Sie sich Zeit für sich selbst. Akzeptieren Sie, dass Sie nicht alles schaffen können und fangen Sie an, dies nicht mehr als Schwäche zu sehen.

Zeit für sich selbst nehmen

Stellen Sie sich vor, Sie haben viel Zeit, Sie sind nicht in Eile, müssen nichts noch schnell erledigen, nicht zu einem wichtigen Termin, keine E-Mails verschicken oder lesen, nicht noch einkaufen, nicht zum Telefon, nicht zum Friseur, zur Bank oder sonst wohin. Stellen Sie sich vor, um Sie herum ist alles still und ruhig: kein Straßenlärm, keine Autos, kein Geschrei, kein Fernseher, kein Radio, keine Videos, keine DVDs und CDs, kein Handyklingeln, keine Werbespots, keine Lichtreklamen. Dann hätten Sie Zeit und die Ruhe, um zu sich selbst zu finden. Belassen Sie es nicht bei der Vorstellung. Schaffen Sie Momente, in denen Sie ganz bei sich sind und von außen nichts Belastendes auf Sie einwirken kann.

Bei der Sache sein

Lassen Sie sich auf das ein, was Sie gerade tun und lassen Sie sich dabei nicht ablenken. Sorgen Sie sich nicht immer um die Zukunft und beschäftigen Sie sich nicht zu oft mit der Vergangenheit. Erleben Sie bewusst den Augenblick, nehmen Sie sich und Ihre Umgebung intensiv wahr.

Das Handy ausschalten

Schalten Sie Ihr Mobiltelefon aus. Sie müssen nicht immer und überall erreichbar sein. Nebenbei belästigen Sie so nicht Ihr Umfeld mit Pieps-, Klingel- oder sonstigen Tönen – das macht Sie sympathischer.

Im Hier und Jetzt sein

Drücken Sie auf den Ausschaltknopf Ihres Computers oder Fernsehers. Suchen Sie sich Ihr Programm gezielt aus und lassen Sie sich nicht von hirnlosen Sendungen und Werbungen einnebeln. Verlassen Sie die virtuellen Welten und kehren Sie zurück in die Realität.

Wertschätzen Sie Familienarbeit.

Verbringen Sie möglichst viel Zeit mit Ihren Kindern und Ihrem Partner. Sie als Eltern sind für die Erziehung Ihrer Kinder hauptverantwortlich. Überlassen Sie diese Aufgabe nicht ausschließlich anderen. Leben Sie Ihre Ideale den Kindern selbst vor. Beteiligen Sie sie an Ihren täglichen Aufgaben, lassen Sie sie einfach teilhaben. Allein das Zusammensein sorgt für einen großen Wohlfühleffekt.

Kostbare gemeinsame Zeit

Versuchen Sie nicht, die fehlende Zeit und Zuwendung mit Geld und übertriebenen Geschenken auszugleichen. Überdenken Sie Ihre wirtschaftlichen Prioritäten: Können Sie es sich finanziell leisten, weniger zu arbeiten, um mehr Zeit mit Ihren Kindern verbringen zu können? Sind die teuren Urlaubsreisen so wichtig? Ist der Zweitwagen unverzichtbar? Müssen Sie sich und Ihre Kinder immer nach der neuesten Mode kleiden?

Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum.

2017 betrug der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch in Deutschland durchschnittlich 59,7 Kilogramm. Obwohl die Verzehrmenge gegenüber den Vorjahren ein wenig gesunken ist, wird hierzulande noch immer deutlich zu viel Fleisch gegessen. Das verursacht großes Tierleid und schadet sowohl der Umwelt (zu viel Gülle, Ausstoß von Treibhausgasen, Zerstörung natürlicher Lebensräume für Anbau von Futterpflanzen) als auch unserer Gesundheit.

Ohne Fleisch kochen

Experimentieren Sie mit vegetarischen und/oder veganen Gerichten und entdecken Sie die Vielfalt pflanzlicher Genüsse. Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Bohnen, Erdnüsse und Kichererbsen enthalten viele Proteine und lassen sich besonders vielseitig einsetzen.

Saisonal einkaufen

Kaufen Sie frisches Obst und Gemüse aus biologischem Anbau. Wählen Sie saisonale Produkte aus Ihrer Region. Verzichten Sie z. B. auf Erdbeeren und Weintrauben im Winter. Eine gute Möglichkeit, sich regelmäßig mit frischem Obst und Gemüse zu versorgen, sind Wochenmärkte. Ein schöner Nebeneffekt: Sie bekommen die Produkte in der Regel unverpackt und sparen sich damit den Plastikmüll. Achten Sie auch auf dem Wochenmarkt darauf, dass die Lebensmittel aus Ihrer Region stammen.

Bioprodukte

Wenn Sie nicht auf Fleisch verzichten wollen, essen Sie möglichst weniger davon und kaufen Sie Biofleisch. Setzen Sie auf Qualität statt Quantität. Verzichten Sie auf aufgedunsenes Fleisch aus der Massentierhaltung. Lassen Sie Billigeier aus der Massentierhaltung im Supermarkt liegen. Bioeier schmecken besser und Sie können mit gutem Gewissen Ihr Frühstücksei genießen. Denn Biohühner werden artgerecht gehalten und bekommen keine künstlich hergestellten Futtermittel und Medikamente. Wenn die Eier aus Ihrer Region stammen, ist das ein weiteres Plus. Achten Sie außerdem darauf, Anbieter zu wählen, die Hahnenaufzucht (Verzicht auf das Töten der männlichen Küken) betreiben. Dies ist auf den entsprechenden Eierpackungen vermerkt.

Achtung bei Produkten, denen Eier beigemischt sind! Diese stammen meist aus Kleingruppen- (eine Form der Käfighaltung) oder Bodenhaltung. Beide Haltungsformen sind weit entfernt von artgerecht, daraus resultierende Produkte sollten daher gemieden werden. Momentan gibt es für solche Waren keine Kennzeichnungspflicht. Einige Hersteller geben auf ihren Verpackungen allerdings die Haltungsform an. Verzichten Sie auf Eiprodukte, sofern nicht erkennbar ist, dass sie Bioeier enthalten.

Wählen Sie Biomilch-Produkte. Sie tun sich damit etwas Gutes, denn die Biomilch enthält mehr Vitamine. Gleichzeitig machen Sie die Kühe glücklich: Biokühe werden artgerecht gehalten und mit viel frischem Grün gefüttert. Biobauern verzichten auf Futtermittel aus Übersee sowie auf chemische Dünger und Pestizide.

Biosiegel

Es gibt unterschiedliche Biosiegel. Achten Sie bei Ihrem Einkauf von Eiern, Fleisch und Milchprodukten auf solche, die halten, was sie versprechen. So empfiehlt der BUND vor allem das Siegel der deutschen Bio-Anbauverbände.

Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel, reduzieren Sie Flugreisen.

Für die Fahrt zur Schule, Uni oder zum Arbeitsplatz, in den Urlaub oder zu Freizeitaktivitäten stehen öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und (Straßen-)Bahn zur Verfügung. Hinzu kommt die Möglichkeit, mit dem Fahrrad zu fahren oder zu laufen, wenn das Ziel nahe genug ist. Neben dem Individualverkehr mit dem Auto sollten wir auch die sehr umweltbelastenden Flugreisen einschränken.

Umweltschädliches Fliegen

Ziel in Deutschland ist es, den CO2-Ausstoß pro Person auf unter 1 Tonne pro Jahr zu reduzieren. Zum Vergleich: 2017 lag der durchschnittliche Pro-Kopf-Ausstoß hierzulande bei 11,3 Tonnen und damit über dem EU-Durchschnitt. Besonders fällt das Fliegen ins Gewicht, denn es ist die klimaschädlichste Art der Fortbewegung. Bei einem Flug von Deutschland auf die Malediven und zurück entstehen pro Person 5 Tonnen CO2. Nutzen Sie die CO2-Rechner von Organisationen wie „Atmosfair“ und „Myclimate“, um online die Emissionswerte Ihrer gewünschten Flugstrecke zu berechnen. Die Rechner ermitteln zugleich den Betrag, der benötigt wird, um diese Emissionen zu kompensieren. Das Geld können Sie direkt spenden, es fließt zu 100 Prozent in Klimaschutzprojekte. Damit soll die fast in allen Ländern der Welt geltende Steuerbefreiung für den Flugzeugtreibstoff Kerosin zumindest ansatzweise ausgeglichen werden.

Alternativen zum Auto

Reisen Sie bequem und kommen Sie entspannt an Ihrem Zielort an. Benutzen Sie die Bahn, das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel. Sie sparen dabei nicht nur Geld, sondern schonen die Umwelt. Laufen Sie auch mal, wenn das Ziel nicht zu weit entfernt ist. Besonders nach der Arbeit kann ein Spaziergang eine Wohltat sein. Erleben Sie Natur pur, machen Sie Ferien mit dem Fahrrad, Kanu, Segelboot oder Kajak. Ziehen Sie die Wanderstiefel oder Laufschuhe an. Gehen Sie dem Straßenlärm und den Abgasen aus dem Weg.

Verzicht auf Straßenkolosse

Wenn Sie auf ein Auto nicht verzichten wollen oder können, beschränken Sie sich zumindest auf einen zweckmäßigen Mittelklassewagen. Geländewagen und sonstige Straßenkolosse verbrauchen unnötig viel Sprit, beanspruchen viel Platz und stellen regelrechte Hindernisse und eine Bedrohung für andere Verkehrsteilnehmer dar.

Kaufen Sie fair gehandelte Waren.

Steigen Sie auf gerecht gehandelte Produkte um und achten Sie auf das Fairtrade-Produkt-Siegel von Fairtrade International. Den Herstellern dieser Produkte werden angemessene Löhne gezahlt und medizinische Betreuung garantiert, Kinderarbeit ist ausgeschlossen. Zudem unterstützt die Fairtrade-Organisation Initiativen und Projekte vor Ort und stärkt Kleinbauern. Etwa 50 Prozent der Produkte stammen außerdem aus biologischem Anbau.

Fair gehandelte Produkte wie Kaffee, Kakao, Rohrzucker und viele andere gibt es auch im Supermarkt. Sie erkennen die Waren an dem Siegel auf der Verpackung.

Lernen Sie in positiver Atmosphäre.

Bildung kann mehr als zweckorientiertes Reproduzieren sein. Die spielerische Beschäftigung mit Phänomenen, Aufgaben und Problemstellungen regt die Fantasie an, erzeugt eine positive emotionale Beteiligung und unterstützt das Lernen. Multisensorische Erlebnisse in der Gemeinschaft mit Eltern, Geschwistern und Freunden unterstützen ein umfassenderes Verständnis von Sachverhalten, fördern das vernetzte Denken und die Entwicklung sozialer Kompetenzen.

Selber machen

Basteln Sie aus Papier, Pappe, Filz, Stoff, Holz, Ton, Glas oder Metall Kunstwerke und praktische Dinge. Verschönern Sie Ihren Wohnraum, eine weiße Wand, die Fensterbank, Ihren Balkon oder Garten. Kreieren Sie einen jahreszeitlich passenden Tischschmuck, machen Sie fantasievolle Geschenke und gestalten Sie eigene Postkarten. Versehen Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus mit Zimmerpflanzen. Diese schaffen ein gesundes Raumklima und werten Räume optisch auf.

Die Fantasie anregen

Erzählen Sie Geschichten, Märchen, Sagen und lesen Sie Ihren Kindern oder Freunden aus spannenden Büchern vor. Inszenieren Sie hierfür einen gemütlichen, ruhigen Platz und zünden Sie eine Kerze an.

Kulturangebote wahrnehmen

Besuchen Sie Museen, Ausstellungen, Bibliotheken, Theateraufführungen, Konzerte und Vorträge. Sprechen Sie über Ihre Eindrücke und Erkenntnisse und beteiligen Sie sich an Diskussionsrunden.

Kleiden Sie sich zeitlos und zweckmäßig.

Allein in Deutschland werden jährlich schätzungsweise über 1 Million Tonnen Kleidung aussortiert. Hierzulande landet so viel Kleidung in den Altkleidercontainern, dass sie gar nicht komplett an Bedürftige verteilt werden kann. Stattdessen werden die überschüssigen Stücke verkauft, um Geld für andere karitative Zwecke zu sammeln. Lassen Sie sich nicht von den Modemachern mitreißen – kaufen Sie zweckmäßige Kleidungsstücke in guter Qualität und tragen Sie Ihre Kleidung länger.

Lebensdauer von Kleidung

Lassen Sie zu klein oder zu groß gewordene Kleidungsstücke in einer Änderungsschneiderei abändern. Werfen Sie leicht beschädigte Schuhe nicht weg. Lassen Sie sie vom Schuster z. B. neu besohlen und die Absätze richten. Schuhcreme und Bürste verleihen alten Schuhen wieder Hochglanz und verlängern ihre Lebensdauer.

Spenden Sie tragbare Kleidungsstücke gezielt karitativen Organisationen. Achten Sie bei Altkleidercontainern darauf, dass das DZI-Spendensiegel, das Logo „FAIRwertung“ oder das BVSE-Qualitätssiegel „Alttextilsammlung“ abgebildet ist. So ist sichergestellt, dass Ihre Kleidung auch wirklich für wohltätige Zwecke genutzt wird.

Kaufen Sie Kleidung aus zweiter Hand. Mittlerweile gibt es auch online viele Anbieter von Secondhand-Kleidung. Nicht selten werden hier ungetragene Einzelstücke angeboten. In verschiedenen Onlineportalen findet man Kleidung aus zweiter Hand von Privatpersonen – manchmal sogar kostenlos oder zum Tauschen. Sinnvoll können auch Kleidertauschpartys sein.

Besonders Kleinkinder wachsen sehr schnell. Oft passt die Kleidung daher schon nach kürzester Zeit nicht mehr. Geben Sie solche Kleidungsstücke, wenn möglich, weiter bzw. suchen Sie selbst nach gebrauchter Bekleidung in gutem Zustand für Ihr Kind. Sicherlich gibt es in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis jemanden, der die Kleidungsstücke seines Kindes weitergeben möchte. Auch im Internet finden sich diverse Portale, über die man Secondhand-Babykleidung erwerben kann.

Fair gehandelte Kleidung

Mit dem Kauf von fair gehandelter Kleidung verbessern Sie die Lebenssituation der Hersteller. Solche finden Sie beispielsweise in den Weltläden. Auch online gibt es Anbieter fairer Kleidung.

Natürlich statt synthetisch

Kaufen Sie Kleidung aus Naturprodukten wie Baumwolle und Leinen, möglichst in Bioqualität. Die Herstellung von konventionell angebauter Baumwolle beispielsweise hat einen sehr großen CO2-Fußabdruck und ist daher nicht zu empfehlen. Synthetikkleidung ist zwar praktisch, trägt aber zur Plastikverschmutzung bei. Denn sie besteht aus Kunststoff, von dem sich bei jedem Waschgang feine Partikel lösen und ins Abwasser gelangen. Aufgrund ihrer geringen Größe können sie in den Kläranlagen oft nicht herausgefiltert werden und gelangen so letztlich in offene Gewässer und schließlich in die Meere. Reichern sich die Kleinstteilchen doch im Klärschlamm an, ist das auch nicht besser, da dieser teilweise als Dünger auf unseren Äckern landet.

Bekleidungsstoffe auf pflanzlicher Basis

Verzichten Sie auf Pelz, Daunen und Leder. Bestimmte Tierarten wie Nerze und Füchse werden ausschließlich für die Produktion ihres natürlichen Körperschutzes gezüchtet, Reptilien wie Schlangen und Eidechsen werden in der Lederindustrie oft lebendig gehäutet. Die Haltung dieser Tiere ist mit sehr großem Leid verbunden. Zudem enthalten Lederprodukte häufig gesundheitsschädliche Stoffe, wenn sie aus dem Ausland stammen. Auch an der konventionellen Wollindustrie wird Kritik geübt, unter anderem, weil die Schafe überzüchtet sind, beim Scheren oft verletzt und in der Regel geschlachtet werden, sobald ihr Wollwachstum nachlässt. Den anderen Wolle produzierenden Tieren wie Kaninchen (Angorawolle) und Ziegen (Kaschmir) geht es in der Wollindustrie auch nicht besser. Mittlerweile machen gute pflanzliche Bekleidungsstoffe wie Viskose und Hanf Kleidung aus tierischen Materialien überflüssig.

Erleben Sie die Natur hautnah.

Uns zivilisierten Menschen fällt es oft schwer, uns zweckfrei mit der Natur zu beschäftigen. Wissenschaftler ordnen die Lebewesen nach systematischen Gesichtspunkten; erforschen anatomische, physiologische und ökologische Details und sind den großen Fragen der Evolution auf der Spur. Um sich von dieser Form der Naturbetrachtung zu lösen, vermittelt die moderne Umweltpädagogik die Natur nicht zweckorientiert, sondern ganzheitlich sowie erlebnis- und gefühlsbetont.

Die Natur erfühlen

Ziehen Sie Ihre Schuhe aus und gehen Sie barfuß. Mit nackten Füßen treten Sie in eine echte Beziehung zu Ihrer Umwelt. Mit jedem Schritt wird sie Ihnen vertrauter: Spitz und hart die gebrochenen Steine am Feldweg, feucht und kühl das Gras, weich und federnd das Moos, samtig weich der warme, fein rieselnde Sand am Strand und angenehm weich und nachgebend der von der Sonne aufgeheizte Asphalt auf dem Gehweg. Erfahren Sie die jahreszeitlichen Unterschiede, indem Sie in die Natur gehen und die unterschiedlichen Geräusche und das wechselnde Licht aufnehmen.

Lernen Sie Ihre Nachbarn kennen.

Wer wohnt eigentlich nebenan, gegenüber, über Ihnen oder gleich um die Ecke? Das herauszufinden, kostet viele Menschen Überwindung, lohnt sich aber meist. Denn es ist ein schönes Gefühl, einander nicht fremd zu sein und Nachbarn zu haben, die man kennt – für ein nettes Gespräch, in einer Notsituation oder wenn man einfach mal Hilfe beim Hochtragen der Einkäufe benötigt.

Sich bekannt machen

Stellen Sie sich einfach mal bei Ihren Nachbarn vor, wenn Sie irgendwo neu einziehen oder wenn Sie jemanden noch nicht kennen. Trauen Sie sich, machen Sie den ersten Schritt.

Gemeinsame Zeit

Organisieren Sie mit Ihren Nachbarn ein Etagen-, Block- oder Straßenfest. Anlässe gibt es viele: Einzug, gemeinsames Kochen, Grillabend, Spielnachmittag mit Kindern oder sonstige gemeinsame Unternehmungen wie Wandern, Badengehen oder Skifahren.

Achten Sie auf Umweltverträglichkeit und Gesundheit.

Setzen Sie sich im Büro, Betrieb oder in der Schule für umweltschonende Arbeitsmittel und Ausstattung ein. Eine Investition in Umweltverträglichkeit und Qualität ist mittel- und langfristig immer wirtschaftlicher. Bei der Arbeit sollten Sie außerdem nicht vergessen, auf Ihre Gesundheit zu achten: Vermeiden Sie langes Sitzen ohne Bewegungspausen, ungesunde Mittagsmahlzeiten und pausenloses Starren auf einen Bildschirm.

Papierverbrauch Verwenden Sie Ökopapier und reduzieren Sie Ihren Papierverbrauch. Bedrucken Sie Blätter beidseitig und benutzen Sie unbedruckte Rückseiten als Notizpapier.

Plastikverbrauch

Dämmen Sie den Kauf von in Plastik verpackten Büroartikeln ein und setzen Sie auf Ökoprodukte wie Kulis aus biologisch abbaubaren Materialien. Setzen Sie sich dafür ein, dass statt einer Kapsel-Kaffeemaschine eine umweltschonendere Variante der Kaffeemaschine in die Küche einzieht.

Gerätereduzierung

Fragen Sie sich, ob wirklich in jedem Zimmer ein Drucker oder Scanner benötigt wird. Die Reduzierung der Geräte schont die Umwelt.

Ausgleich zum Arbeiten im Sitzen

Sitzende Tätigkeiten sollten Sie alle halbe Stunde unterbrechen und sich bewegen. Ausgiebiges Strecken und der Gang in die Kaffeeküche können schon viel bewirken. Wer acht Stunden im Sitzen verbringt, sollte dies nach aktuellem Forschungsstand täglich mit mindestens einer Stunde Bewegung (radeln, joggen, schnell gehen etc.) ausgleichen, um vor allem Herz- und Stoffwechselkrankheiten vorzubeugen. Gerade diese werden nämlich durch dauerndes Sitzen gefördert.

Vermeiden Sie Müll, verwerten Sie Ihren Abfall.

Verkaufsverpackungen, Altpapier, Altglas, Garten- und Küchenabfälle, Farb- und Lösungsmittelreste, Altöl und Elektroschrott – all dies sind Wertstoffe. Sie gehören nicht in den Restmüll, sondern müssen recycelt werden. Besser als Recycling sind jedoch Müllreduzierung und -vermeidung, denn viel zu häufig werden vor allem noch essbare Lebensmittel in Deutschland weggeworfen und auch Elektrogeräte landen oft allzu schnell auf den Wertstoffhöfen.

Die Ulmer Müllinfo

Die Ulmer Entsorgungsbetriebe veröffentlichen jedes Jahr eine Müllinfo. Darin finden Sie z. B. Listen für die Mülltrennung, Abfuhrtermine, einen Häckselplan, Öffnungszeiten der Recyclinghöfe und vieles mehr.

Produkte aus Recyclingmaterial

Verwenden Sie Produkte aus Recyclingmaterial, z. B. Toilettenpapier aus recyceltem Papier. Denn pro Jahr verbraucht jeder Deutsche durchschnittlich etwa 46 Rollen Toilettenpapier und häufig wird kein Altpapier für dessen Herstellung verwendet. Für die Gewinnung von Zellstoff müssen daher Bäume gefällt werden. Mit der Verwendung von Recyclingtoilettenpapier setzen Sie dieser Holzverschwendung etwas entgegen.

Werden Sie ehrenamtlich aktiv.

Ob im Förderverein des Kindergartens, der Schule oder des Museums, im Sportverein, in der Alten- oder Behindertenpflege, in kirchlichen Organisationen, im Rettungsdienst oder in Naturschutz betreibenden Vereinen bieten Sie Ihre Hilfe und Mitarbeit an. Sie tun damit anderen etwas Gutes und gewinnen durch Ihre Arbeit neue Erfahrungen und Erkenntnisse.

Engagiert im Naturschutz

Werden Sie z. B. Mitglied in unserem Förderkreis „Naturkundliches Bildungszentrum Ulm e.V.“ oder in einem der für den Naturschutz engagierten Vereine bzw. Organisationen.

Info: Netzwerk Umweltbildung und Naturschutz Ulm

Gemeinnützig aktiv

Freiwilligenagenturen beraten und vermitteln sinnvolle Tätigkeiten für gemeinnütziges Engagement.
Info: www.engagiert-in-ulm.de

Die Freiwilligencard

Mit der Freiwilligencard wird ehrenamtliches Engagement in Ulm belohnt. Die Freiwilligencard erhält, wer sich seit mindestens einem Jahr und mindestens vier Stunden pro Woche ehrenamtlich in Ulm engagiert. Dieses Engagement muss von einer Initiative, einem Verein, einer Organisation oder Selbsthilfegruppe aus dem sozialen, kulturellen, ökologischen, politischen, gesundheitlichen, sportlichen oder kirchlichen Bereich nachgewiesen werden.
Info: www.engagiert-in-ulm.de

Nutzen Sie Dinge und Geräte gemeinsam.

Anhänger, Bohrhammer, Betonmischer, eine lange Leiter oder Bierbänke für das Gartenfest – viele Dinge braucht man nur ab und zu oder sogar nur einmal im Leben. Sie zu kaufen, ist meist unnötig. Ausleihen und verleihen ist wirtschaftlicher und setzt der Konsumgesellschaft etwas entgegen. Organisieren Sie eine Ausleihgemeinschaft in Ihrer Nachbarschaft und im Bekannten- und Freundeskreis. Nutzen Sie auch die Leihangebote der Baumärkte.

Bevorzugen Sie Holz.

Holz ist aufgrund seiner zahlreichen positiven Eigenschaften ein vielseitig einsetzbarer Werk- und Baustoff und ein nachwachsendes Naturprodukt. Während seines Wachsens entzieht es sozusagen nebenbei der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid (CO2) und produziert Sauerstoff (O2). Zudem kann unbehandeltes Holz biologisch, stofflich und energetisch wiederverwertet werden.

Mit einheimischem Holz bauen

Egal, ob Sie etwas selbst bauen wollen oder ob ein neues Möbelstück her muss: Achten Sie darauf, einheimische, also bei uns nachwachsende Holzsorten zu verwenden bzw. zu kaufen. Noch besser ist es, wenn Sie auf unbehandeltes oder nur mit natürlichem Öl behandeltes Holz zurückgreifen, da dieses gut recycelt werden kann, wenn Sie es nicht mehr brauchen.

Das FSC-Zertifikat

Das FSC-Zertifikat (Forest Stewardship Council) garantiert Urwaldschutz und ökologische Forstwirtschaft.
Info: www.fsc-deutschland.de/de-de

Bäume pflanzen

Martin Luther soll gesagt haben: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen!“. Folgen Sie diesem optimistischen Leitsatz und pflanzen Sie Bäume in Ihrem Garten, setzen Sie sich für Baumpflanzungen auf jedem freien Platz in Ihrer Gemeinde ein und nehmen Sie an Baumpflanzaktionen von Naturschutzorganisationen teil, damit die Welt nicht im CO2 erstickt.

Werden Sie politisch aktiv.

Mischen Sie sich ein, werden Sie zum Anwalt der Natur und treten Sie für die Bedürfnisse von Mitgeschöpfen und Mitwelt ein. Bleiben Sie sich und den Idealen für ein nachhaltiges Zukunftskonzept treu. Informieren Sie sich über die Parteien in Ihrer Region, besuchen Sie Veranstaltungen der Ortsverbände und suchen Sie den Kontakt zu sympathischen Mitstreitern.

Nehmen Sie sich die Natur zum Vorbild für Nachhaltigkeit.

Die Natur ist ein komplex wirkendes, dynamisches System, das sich den jeweiligen Umweltgegebenheiten anpasst und alles verwertet. Versuchen Sie, die Nutzung von Dingen in Kreisläufe zu überführen: Ein Pullover mit Loch im Ärmel kann in ein T-Shirt, eine alte Palette in eine Sitzbank und ein leeres Konservenglas in ein Vorratsglas verwandelt werden. Kleine Schritte, die in ihrer Summe aber zu einem nachhaltigeren Leben beitragen!

Die Natur erfindet sich immer wieder neu

Seit Millionen von Jahren bringt die Natur immer wieder neues Leben hervor. Dabei setzt sie auf Fortpflanzung, Vererbung, Vielfalt und Selbstregulation. Das Leben reproduziert sich selber und endet nicht mit dem Tod des Individuums. Im Fluss des Lebens bleibt nichts, wie es einmal war. Alles, was lebt, ändert sich fortwährend und sprunghaft von Generation zu Generation. Es gibt kein starres System. Das Leben zeigt sich in einer ungeheuren Vielfalt, und jede Art entspricht einem Entwurf für ein lebensfähiges Konzept. Jedes Lebewesen ist dabei in die Evolutionsgeschichte seiner Art fest eingebunden und zugleich einzigartig. Es repräsentiert seine Art in der aktuellen Phase des Lebens und ist ein Bindeglied zwischen den Generationen. Dabei wirken selbstregulierende Rückkopplungsmechanismen und Zyklen, alles wird verwertet, es gibt keinen Abfall.

Handeln Sie wirtschaftlich, sozial und ökologisch ausgewogen.

Die primären Bedürfnisse in unserer Wohlstandsgesellschaft sind wirtschaftlicher Erfolg und soziale Gerechtigkeit. Zugleich sollten wir in allen Lebensbereichen und überall, wo wir wirken, den ökologischen Aspekt mehr berücksichtigen als bisher. Einige Menschen tun dies bereits. Lassen Sie sich von ihnen inspirieren und fragen Sie gezielt nach, wie diese Menschen ökologisch nachhaltiges Handeln in ihren Alltag integrieren.

Engagiert für Nachhaltigkeit

Engagieren Sie sich in Arbeitskreisen der „lokalen agenda ulm 21“ für eine nachhaltige Entwicklung. Stadtverwaltung, Vereine, Initiativen, Unternehmen und viele Einzelpersonen sind an der Umsetzung dieser Agenda beteiligt – das Motto: „Global denken – lokal handeln“. Aspekte wie Umweltschutz und die Schonung natürlicher Ressourcen spielen eine ebenso große Rolle wie soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Verträglichkeit.
Info: www.agenda21.ulm.de

Informations- und Kooperationsangebote

Nutzen Sie die Informations- und Kooperationsangebote des „Netzwerks Umweltbildung und Naturschutz Ulm”. Naturkundlich orientierte Vereine, Institutionen und Einzelpersonen bemühen sich, neben fundierter Wissensvermittlung die Natur dem Menschen auch emotional näherzubringen.

Nutzen Sie erneuerbare Energiequellen.

Angesichts der Gefahren durch Atomreaktoren und -abfälle sowie der Verknappung der fossilen Reserven ist die Nutzung erneuerbarer Energien naheliegend. Hierzu gehören Solar-, Wind- und Gezeitenenergie, Wasserkraft, Erdwärme und Biomasse. Auch die Errichtung und Nutzung der Anlagen für diese Quellen kommen nicht ohne Umwelteingriffe aus. Trotzdem sind die Folgen bei weitem nicht so gravierend wie bei der Erschließung fossiler Energiequellen und der Nutzung von Kernenergie.

Strom aus erneuerbaren Energien

Der NaturStrom-Tarif der SWU stammt aus regenerativen, also erneuerbaren Energiequellen. Er wird in der Region garantiert umweltschonend erzeugt.
Info: www.swu.de

Solarzellen auf dem eigenen Dach

Fangen Sie die Kraft der Sonne auf Ihrem Dach ein. Lassen Sie sich von den Spezialisten der Regionalen Energieagentur Ulm beraten. Info: www.regionale-energieagentur-ulm.de

Gegen Stromräuber ermitteln

Ermitteln Sie mit einem Strommessgerät gegen geheime Stromräuber: Ausgeschaltete Fernsehgeräte, Stereoanlagen, Computer, Drucker und sonstige elektrische Haushalts- und Bürogeräte im Stand-by-Betrieb verbrauchen Strom.

Verbannen Sie die Natur nicht aus Ihrem Garten.

Gärten können wertvolle Oasen für Mensch und Natur sein. Uns können sie Ruhe und Erholung bieten, während Vögel und Insekten hier Nistplätze, Igel und Co. Unterschlüpfe finden. Begrünte Hauswände, der Gartenteich, die Trockenmauer, der Komposthaufen, der Kräutergarten und einheimische Sträucher sind Beispiele für eine naturnahe Gartengestaltung, die allen Nutzern der grünen Oasen zugute kommt.

Lebensräume für Tiere

Hängen Sie Nistkästen für Vögel auf. Bauen oder kaufen Sie Nisthilfen für Insekten. Begrünen Sie freie Hauswände, Betonmauern und Zäune. Damit verschönern Sie Ihre verbaute Umgebung und schaffen neuen Lebensraum für Vögel und Insekten. Eidechsen mögen es trocken und warm. Eine lockere Trockenmauer mit guter Sonneneinstrahlung ist für sie der ideale Lebensraum. Ebenso bietet sich ein Steingarten an, den Sie beispielsweise mit insektenfreundlichen Kräutern bepflanzen können. So bekommen Eidechsen ihren Sonnenplatz und Insekten eine gute Nahrungsquelle.

Einheimische Pflanzen

Pflanzen Sie eine Wildstrauchhecke aus Hasel, Holunder, Kornelkirsche, Schlehe, Sanddorn oder anderen einheimischen Sträuchern. Nicht nur Vögel werden sich an den Früchten erfreuen. Meiden sie exotische Nadelhölzer und Ziersträucher. Sie gehören in ferne Länder oder botanische Gärten, aber nicht in unsere naturnahen Hausgärten. Lassen Sie in den Gartenecken oder um den Komposthaufen herum die Brennnesseln stehen. Sie sind unverzichtbares Raupenfutter für viele Schmetterlinge.

Komposthaufen

Legen Sie einen Komposthaufen an und verwerten Sie Küchen- und Gartenabfälle. Das kompostierte Material ist wertvoller Dünger für den ganzen Garten. Beachten Sie hierbei, nur die richtigen Abfälle zu kompostieren: Gekochte Essensreste und Fleisch beispielsweise gehören in den Restmüll, nicht auf den Komposthaufen.

Gartenteich

Legen Sie einen naturnahen Gartenteich mit einer möglichst ausgedehnten Flachwasserzone an. Sie müssen nur den Anfang machen: Bald werden sich Wasserinsekten und Amphibien von allein einfinden. In kleine Tümpel sollten Sie keine Fische setzen. Diese fressen den Laich der Amphibien und vertilgen die Wasserinsekten.

Haushalten Sie mit Wärme, Wasser und Reinigungsmitteln.

Wer die Umwelt und seine Haushaltskasse schonen will, sollte den Energieverbrauch seiner Heizung senken, Wasser sparen und nur biologisch abbaubare Reinigungsmittel verwenden. Es gibt außerdem genügend bewährte Haushaltsmittel, die wenig kosten, umweltverträglich sind und mit denen Sie Plastikmüll vermeiden können. Industriell zusammengemischte Reinigungsmittel werden damit überflüssig.

Sparend heizen

Eine Wärmedämmung kann in Altbauten eine Senkung des Energieverbrauchs um bis zu 80 Prozent bewirken. Durch eine bundesweite Altbausanierung könnten neben der Energieeinsparung auch die CO2-Emissionen um viele Millionen Tonnen pro Jahr gesenkt werden. Hier haben Eigenheimbesitzer natürlich einen Vorteil gegenüber Mietern. Beispielsweise mit dem Wunsch, den alten Kohleofen durch eine moderne, klimafreundlichere Heizungsanlage zu ersetzen, sollten Sie aber durchaus an Ihren Vermieter herantreten.

Sparsamer Wasserverbrauch

Duschen Sie statt zu baden und drehen Sie den Wasserhahn ab, während Sie sich einseifen. Setzen Sie auf einen wassersparenden Duschkopf mit Druckerhöhung. An Wasserhähne lassen sich außerdem sogenannte Durchflussbegrenzer anbringen, die nicht mehr als 6 Liter Wasser pro Minute durchlassen. Überprüfen Sie Ihre Toilettenspülung: Ältere WCs benötigen pro Spülung 9 bis 14 Liter, dabei wären 6 bis 9 Liter für einen hygienischen Spülvorgang ausreichend. Setzen Sie auf einen wassersparenden Spülkasten bzw. Druckspüler, um den Toilettenwasserverbrauch zu senken.

Nützliche Haushaltsmittel

Beschränken Sie sich auf alt bewährte Reinigungsmittel. Verwenden Sie beispielsweise Soda gegen Fett, Essig oder Zitronensäure gegen Kalk und Backpulver zum Reinigen von Tee- und Kaffeegeschirr. Weitere Tipps finden Sie in zahlreichen Haushaltsbüchern und im Internet.