Minerale

Im Großraum Ulm dominieren die Sedimente des Weißen Jura und des mittleren Tertiärs sowie die Ablagerungen der geologisch jungen Donau. Die Jurasedimente der Ulmer Alb bestehen aus Kalk, teilweise aus sehr reinem Kalk. Das Gestein Kalk und das Mineral Kalzit (Calciumcarbonat) spielen deshalb in dieser Ausstellung eine besondere Rolle.

Minerale

Manganmineral

Manganmineral kristallisiert in Form von hauchdünnen Plättchen. Mit dem Rasterelektronenmikroskop werden kleinere Strukturen der Kristalloberfläche so vergrößert, dass sie sichtbar sind.

Minerale im UV-Licht

Manche Minerale erscheinen im ultravioletten Licht in stark leuchtenden Farben. Die Farbe ist abhängig von der chemischen Zusammensetzung des Minerals.

Kalzitkristalle

Ein in der Ulmer Region und auf der Schwäbischen Alb häufig vorkommendes Mineral ist Kalzit. Gut entwickelte Kristalle findet man auf Wänden von Klüften und Hohlräumen im Gestein.

Lebende Fossilien

Die so genannten „lebenden Fossilien“ führen uns zurück in die Vergangenheit. Es sind Tiere und Pflanzen, die sich seit vielen Millionen Jahren kaum verändert haben.

Ginkgo

Vor 285 bis 250 Millionen Jahren, noch bevor sich die ersten Laubbäume entwickelt hatten, gab es auf der Erde bereits große Wälder mit Ginkgobäumen. Da sich die Entwicklungslinie der Ginkgos schon so früh von der unserer modernen Bäume getrennt hat, gelten sie weder als Laub- noch als Nadelbäume. Bis heute hat nur eine einzige Art, Ginkgo biloba, überlebt. Der anspruchslose und dekorative Baum ist bei uns als Garten- und Parkpflanze beliebt.

Quastenflosser

Schon lange sind bis zu 350 Millionen Jahre alte Fossilien von Quastenflossern bekannt. Forscher sahen die Tiere aufgrund ihrer beinähnlichen Flossen als enge Verwandte der Landwirbeltiere an und glaubten, sie seien zusammen mit den Dinosauriern vor etwa 70 Millionen Jahren ausgestorben. Umso sensationeller war es, als die Biologin Marjorie Courtenay-Latimer 1938 den Quastenflosser Latimeria chalumnae auf einem südafrikanischen Fischmarkt entdeckte.

Versteinertes Leben

Fossile „Dokumente der Erdgeschichte“ belegen in chronologischer Abfolge die Entwicklung des Lebens auf unserer Erde. Das „Leben im Jurameer“ und die „Säugetiere der Tertiärzeit“ sind aufgrund der Häufigkeit von Fossilfunden im süddeutschen Raum ausführlicher dokumentiert.

Versteinertes Leben

Der Ammonit

Ammoniten waren, anders als das schneckenförmige Gehäuse vermuten lässt, Verwandte der heutigen Tintenfische. Sie starben mit den Dinosauriern vor 65 Millionen Jahren aus. Weltweit ist jedoch kein einziges Fossil von ihrem Weichkörper bekannt, nur ihr kalkiges Gehäuse ist erhalten. Es bot den Tieren Schutz vor den großen Meeresräubern der damaligen Ozeane.

Dinosaurier-Eier

Das ausgestellte Gelege mit 6 Saurier-Eiern aus der Wüste Gobi stammt vermutlich vom Apatosaurus. Diese Saurier lebten in der Kreidezeit und erreichten eine Körperlänge von 15 m und legten Eier mit einem Durchmesser von etwa 12 cm. Die heute lebenden Vögel legen im Vergleich zu ihrer Körpergröße viel größere Eier.

Fischechse (Ichthyosaurier)

Ichthyosaurier waren trotz ihres fischähnlichen Körpers keine Fische, sondern Reptilien. Ähnlich wie die heute lebenden Wale und Delfine stammten sie von landlebenden Tieren ab und mussten zum Luftholen regelmäßig auftauchen. Da sie zur Eiablage nicht an Land gehen konnten, entwickelten sich die Jungen im Mutterleib und wurden im Wasser geboren.

Hauerelefant

Beim Bau des Autobahnkreuzes Ulm-Elchingen wurde ein bedeutender Fund aus der Wirbeltierfauna des Tertiärs geborgen: Der Hauerelefant lebte in der warmen Sumpflandschaft, die unsere Region zu dieser Zeit prägte. Er war dem heutigen Elefanten sehr ähnlich, allerdings befanden sich seine Stoßzähne im Unterkiefer und sein Rüssel war vermutlich vergleichsweise kurz.

Turmschnecke

Die Turmschnecke (Turritella) ist die Namensgeberin der Erminger Turritellenplatte. Es handelt sich dabei um Ablagerungen der Oberen Meeresmolasse von vor etwa 20 Millionen Jahren. Am Nordrand des Molassebeckens entstanden die Kalke der Turritellenplatte mit massenhaft zusammengeschwemmten Schnecken und Muscheln.

Seelilie

Seelilien sind keine Pflanzen, sondern Meerestiere, die in großen Kolonien an im Wasser liegenden Baumstämmen angeheftet waren. Sie sind mit den Seeigeln und Seesternen verwandt. Die an eine Blüte erinnernde Krone besitzt „Fangarme“ mit denen die Seelilie kleine Lebewesen aus dem Wasser filtern konnte und sie zum Mund in der Kelchmitte beförderte.

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