Die Erde im Verlauf der Erdgeschichte

 

Die Lage der Kontinente der Erde veränderte sich im Verlauf der Erdgeschichte. Die Kontinentalplatten der Erdkruste „schwimmen“ auf einer zähflüssigen Schicht des oberen Erdmantels. Dabei können sie kollidieren, aneinander vorbei- oder auseinanderdriften. Das Erscheinungsbild der Erde ist somit ständig im Wandel.

 

Abbildungen nach E. Probst, Deutschland in der Urzeit

Der Urknall
vor 14 Milliarden Jahren

Der größte Knaller aller Zeiten

Der Urknall dauerte 0,000000000000000000000000000001 Sekunden:

Scheinbar wie aus dem Nichts entsteht das Universum aus einem unendlich kleinen Energiepunkt.

Die Erde im Präkambrium
vor 4,6 Milliarden bis 541 Millionen Jahren

Blick auf die Welt

Die Drift der Kontinentalplatten führt zur Kollision aller Kontinente am Südpol. Daraus bildet sich der riesige Superkontinent Pannotia.

Die Erde im Kambrium
vor 541 bis 485 Millionen Jahren

Blick auf die Welt

Der Superkontinent Pannotia zerbricht. Die zwei neu entstandenen Kontinente Laurentia und Baltica sind die Vorläufer von Nordamerika und Osteuropa und driften nach Norden. Die Vorläuferkontinente von Südamerika, Afrika, Arabien, Indien, Australien und der Antarktis fügen sich zum großen Südkontinent Gondwana zusammen.

Ulm

Zum ersten Mal in der Erdgeschichte lässt sich in einer unscheinbaren Region an der Nordküste Afrikas der etwaige Standort von Ulm festmachen.

Die Erde im Ordovizium
vor 485 bis 444 Millionen Jahren

Blick auf die Welt

Der Mikrokontinent Avalonia mit dem späteren Norddeutschland löst sich vom Nordrand Gondwanas und driftet nach Norden.

Die Erde im Silur
vor 444 bis 419 Millionen Jahren

Blick auf die Welt

Die Kontinente Baltica (Osteuropa) und Avalonia mit Norddeutschland kollidieren mit Laurentia, dem Vorläufer von Nordamerika. Dabei entsteht der neue Kontinent Euramerika und in der Knautschzone der mächtige sogenannte Kaledonische Gebirgszug.

Ulm

Der Mikrokontinent Armorica, auf dem auch Süddeutschland liegt, bricht von der Nordküste Afrikas ab und driftet nach Norden.

Die Erde im Devon
vor 419 bis 359 Millionen Jahren

Blick auf die Welt

Der große Südkontinent Gondwana beginnt nach Norden zu driften in Richtung Euramerika. Der Mikrokontinent Armorika mit Süddeutschland kollidiert mit dem nördlich gelegenen Euramerika und vereint sich so mit dem restlichen Europa.

Ulm

Die Lage des späteren Ulms auf dem Festland in Äquatornähe bedingt ein warmes und trockenes Klima.

Die Erde im Karbon
vor 359 bis 299 Millionen Jahren

Blick auf die Welt

Gondwana stößt mit der Südküste Euramerikas zusammen. Dabei entsteht in der Knautschzone der Variszische Gebirgszug mit Schwarzwald, Rheinischem Schiefergebirge, Bayerischem Wald und Böhmer Wald.

Die Erde im Perm
vor 299 bis 252 Millionen Jahren

Blick auf die Welt

Sibiria kollidiert mit dem Nordosten Euramerikas. Jetzt sind alle Kontinente zu einer einzigen großen Landmasse, dem Superkontinent Pangaea, vereint. An der Ostküste bildet der neu entstandene Tethys-Ozean eine riesige Bucht.

Die Erde in der Trias
vor 252 bis 201 Millionen Jahren

Blick auf die Welt

Noch immer liegen alle Kontinente vereint im Superkontinent Pangaea. Heftige Vulkanausbrüche im Zentrum des Superkontinents deuten jedoch ein Auseinanderbrechen an.

Ulm

Deutschland ist weitgehend von einem flachen Meer überflutet. Das spätere Ulm liegt auf dem Vindelizischen Land, einer Insel in diesem Muschelkalkmeer. Das Klima ist heiß und trocken, im Meer tummeln sich Ammoniten, Muscheln und Brachiopoden.

Die Erde im Jura
vor 201 bis 145 Millionen Jahren

Blick auf die Welt

Pangaea beginnt wieder in die einzelnen Kontinente zu zerbrechen. Der anhaltende Ausfluss von Lava im Herzen des Superkontinents drückt Laurasia und Gondwana auseinander und öffnet den neuen Atlantischen Ozean.

Der große Südkontinent beginnt zu zerfallen. Zuerst lösen sich Indien und Madagaskar von Afrika und bewegen sich nach Norden und Osten. Auch die Antarktis trennt sich von Afrika und Südamerika und driftet Richtung Südpol.

Ulm

Die Region, in der später Ulm liegen wird, liegt auf dem Grund eines flachen, tropischen Meeres, umgeben von großen Schwamm- und Korallenriffen. Im Wasser schwimmen große Ammoniten, Schmelzschuppenfische und Ichthyosaurier. Der Meeresschlamm wird sich zum berühmten „Ulmer Weiß“-Kalkstein verfestigen.

Die Erde in der Kreide
vor 145 bis 66 Millionen Jahren

Blick auf die Welt

Gondwana zerbricht weiter: Afrika und Südamerika driften auseinander, dazwischen entsteht der südliche Atlantische Ozean. In der Nordsee bilden sich aus unzähligen, absterbenden Kalkalgen mächtige Lagen aus Schreibkreide.

Ulm

Die Region, in der später Ulm liegen wird, ist aus dem Tethys-Meer aufgetaucht und liegt jetzt an der Südküste der Europäischen Insel.

Die Erde im Tertiär
vor 66 bis 2,58 Millionen Jahren

Blick auf die Welt

Afrika und Indien kollidieren mit dem Südrand Eurasiens, dabei schrumpft der Tethys-Ozean zum Mittelmeer zusammen. Zeitweise trocknet dieses vollständig aus, weil die Verbindung zum Atlantik unterbrochen ist. In den Knautschzonen der gewaltigen Kollision türmen sich die Gebirge der Alpen, des Hindukusch und des Himalaya auf. Im Süden trennt sich Australien von der Antarktis. Diese wandert zum Südpol und es bildet sich ein mächtiger Eispanzer.

Ulm

Die Region des späteren Ulms liegt am Molassemeer und wird von diesem mehrmals überflutet. Die Küsten werden von Haien und Seekühen bevölkert, im Hinterland weiden Herden von Hauerelefanten und Urnashörnern. Gejagt werden sie von Säbelzahnkatzen und Bärenhunden.

Die Erde im Quartär
vor 2,58 Millionen Jahren bis heute

Blick auf die Welt

Auch der Nordpol ist vollständig mit Eis bedeckt. Große Eismassen breiten sich auf der ganzen Welt aus. Von den Alpen aus dringen Gletscher bis knapp südlich der Donau vor. Erst vor 11.000 Jahren schmelzen die Eismassen wieder ab und der Meeresspiegel steigt. Dadurch versinkt die arktische Bering-Landbrücke im Meer und die Kontinente nehmen ihre heutigen Küstenformen an.

Ulm

Die schwäbische Donau verlagert sich in ihr heutiges Bett südlich von Ulm. Zuvor war sie, von den Alpengletschern der Eiszeit nach Norden gedrängt, über das Hochsträß und durch das Blautal geflossen.