Wälder und Fluren

Der Uhu

Als Tier der Nacht hielt man den Uhu lange Zeit für ein bedrohliches Wesen mit magischen Kräften. In der Nacht kann man in einem felsigen Wald oder in Steinbrüchen das charakteristische "bu-hoo" hören. Dieser Ruf dient der großen Eule zur Abgrenzung ihres Reviers und hilft ihr bei der Partnersuche. Der Ruf ist über Distanzen von bis zu vier Kilometern noch wahrnehmbar. In der Nähe von Ulm nistet der Uhu im Kleinen Lautertal bei Herrlingen.

Der Braunbär

Bis auf das kurze Gastspiel des „Problembären" Bruno gab es seit fast 200 Jahren keinen Braunbären mehr in Deutschland, jedoch streifen in den österreichischen und den Schweizer Alpen vereinzelt Bären umher. Bären sind abgesehen von der Zeit der Jungenaufzucht Einzelgänger. Die Jungen kommen während der Winterruhe zur Welt und sind dann nicht größer als Meerschweinchen. Bis zu zwei Jahre verbringen sie bei ihrer Mutter.

Der Rotfuchs

Der Rotfuchs ist eines unserer häufigsten Wildtiere. Er kommt nicht nur in Wäldern, sondern vermehrt auch in Siedlungen und Städten vor. In der Nähe des Menschen findet er reichlich Nahrung und Schlafplätze. Auch in Ulm kann man zu späterer Stunde gelegentlich Füchsen begegnen.

Der Wolf

Bis heute kämpft der Urahne unserer Haushunde mit seinem schlechten Ruf als Feind von Großmüttern und niedlichen Geißlein aus der Märchenwelt. Fast 100 Jahre lang war der Wolf bei uns ausgerottet. Seit etwa 20 Jahren leben jedoch in der Lausitz wieder Wölfe und immer wieder werden einzelne Tiere auch in Süddeutschland gesichtet. Die Rückkehr des grauen Jägers sorgt vielerorts für Konflikte und stellt vor allem die Weidetierhaltung vor neue Herausforderungen. Lösungsansätze für deren Bewältigung sind zum Beispiel ausgebildete Herdenschutzhunde und geeignete Weidezäune.

Das Wildschwein

Wildschweine wühlen sich durch unsere Wälder und Felder. Das dichte Fell schützt sie vor Dornenranken im Unterholz und mit ihrem Rüssel können sie die Erde umgraben und Leckerbissen erschnüffeln. Den ausgesprochen guten Geruchsinn der Wildschweine macht sich auch der Mensch zu Nutze. So wurden Wildschweine als "Trüffelschweine" und sogar zum Aufspüren von Drogen eingesetzt.

Der Luchs

Langsam kehrt das "Pinselohr" wieder in die deutschen Wälder zurück. Seinen Spitznamen verdankt die geheimnisvolle Katze den Haarbüscheln an den Ohrspitzen. Oft findet man nur Luchsspuren, da der Luchs scheu ist und sich tagsüber zum Schlafen in ein Versteck zurückzieht. Zur Dämmerung wird er dann aktiv und geht auf Jagd. Meistens schleicht er sich an Rehe an, gelegentlich aber auch an junge Wildschweine und Vögel.

Der Dachs

Der Dachs wird auch „Erdmarder" genannt, weil er die meiste Zeit unter der Erde verbringt. Mit seinen großen Krallen gräbt er eine unterirdische Bauanlage, in der tagsüber die ganze Dachsfamilie schläft. Bei Wohnungsmangel kann es schon einmal vorkommen, dass ein Fuchs zum Untermieter des Dachses wird und sie sich eine Bauanlage teilen.